Итоги блицконкурса ТТ-86 «2 жертвы».

 

TT-86 SuperProblem 2013

Thema:      Matt in 4 bis 10 Zügen mit der Besonderheit, dass der Schlüsselzug

                        ein aktives Opfer sein muss. Außerdem muss vor dem Mattzug noch

                        ein aktives weißes Opfer erfolgen. Die aktiven Opfer sollten keine

                        Schlag- oder Schachzüge sein.

 
Beispielaufgabe

 

Bericht

Das von mir formulierte Thema sollte nur den Rahmen bilden für diesen Wettbewerb. Die Komponisten mussten dann diesen Rahmen nur noch mit Ideen füllen, was sie auch mit viel Kreativität getan haben.

Nur das Thema darzustellen, reichte nicht, um in den Preisbericht zu kommen. Auch aussortiert wurden Aufgaben mit Nachtwächtern in einvariantischen Stücken oder solche, die unthematisch waren oder das Thema rein zufällig zeigten.

 

Teilnehmer: Abramenko, Crusats, Krätschmer, Mihajloski, Miloseski, Oganesyan, Popov, Trommler

Aufgaben:   21

 

Ein streng logisch aufgebautes Problem, dessen Zugfolge genauer Überlegung bedarf.

Der Hauptplan 1.Lg3? (2.L:f4#) fg3  2.f4#?? scheitert noch an 1. – L:g5! und an 1. – Sd3!

Nach gezielter Weglenkung des schwarzen Springers nach a4 muß noch der Folgezug nach c5 mit Schach dem weissen König ausgeschaltet werden. Also Logik mit drei Vorplänen:

1.Lf2? (2.Ld4#) c5  2.Th8 L:g5! Ist die falsche Zugfolge, deshalb 1.Th8! (2.Te8+) L:h8  2.Lf2  (3.Ld4#) c5  3.Le1 (4.L:c3#) Sa4,Sd1  und jetzt 4.Lg3! (5.L:f4#) fg3  5.f4#  Mustermatt

 

 

Eine Aufgabe, die im Schlüsselzug einen Novotny als zusätzliches Thema zeigt und daraus resultierend auch zwei vollwertige thematische Varianten. Das scheint vieversprechend und hebt dieses Stück etwas vom 3.Preis ab.

Die Springerzüge 1.Sc3+? und 1.Sd6+? scheitern an 1. ...T:c3! bzw. 1.L:d6!.

Nach der  Novotnyverstellung mit 1.Lc5! (2.Sc3# und 2.Sd6#) und dem Schlagen des Schlüsselsteines  durch die verstellten schwarzen Langschrittler 1. – L:c5/T:c5 gibt es nun keine drohenden  Matts mehr, da dem Schwarzen jetzt das Fluchtfeld d4 zur Verfügung stehen würde. In beiden Varianten stellt Weiß eine neue Drohung auf.  2.Sc3+/Sd6+ K:d4  3.Te3 (4.Sb5#)/Sf8 (4.S:e6). Die einzige Parade besteht im Schlag der Figur, die im 3.Zug gezogen hat. Dadurch entstehen jedoch neue Matts: 3. – fe3/S:f8  4.fe3/T:f4#.

Eine gute Konzeption, deren Schwäche aber auch darin liegt, dass  beide Varianten nicht sonderlich ökonomisch ablaufen. Aber da würde man wohl auch zuviel verlangen.

 

 

 

Hier hat der Autor das geforderte Thema mit zwei passiven Opfern auf g6 und c3 garniert und ein zweizügiges Pendel (2 x Switchback) zur Beseitigung des weißen Bauern auf c3 (als hinderliche Masse) eingebaut. Das Ganze unterliegt natürlich auch einer strengen Logik: so kann das Pendel erst wirken, wenn das Feld f4 frei geworden ist. Das am Ende wieder ein Mustermatt zu sehen ist, ist der Diagrammstellung kaum anzusehen: 1.Th1! (2.T:e3#) L:h3  2.f5 (3.Sgf4#) hg6  3.Sf4+ K:c3  4.Sd5+ Kd3  5.Tc4 (6.Tc3#) K:c4  6.Le2#

 

 

 

 

Dieses Stück zeigt als Zusatz das Berlin-Thema (siehe dazu TT-79 SuperProblem). Durch diese Thema-Realisierung wird ein verzögertes aktives Opfer gezeigt. „Verzögert“ deshalb, weil das angebotene Opfer (2.Lh5)  erst einen Zug später von Schwarz angenommen wird, also vor dem Mattzug. Aber bei diesem zusätzlichen Thema ist das auch nur so möglich: 1.Lh5 (2.Dh8#) Ta1 matt!.  1.Lb4! (2.Lf8#) S:b4  2.Lh5 (3.Dh8#) Ta1+  3.K:b4 K:h5  4.Dg5#. Schönes Mustermatt. Aber der sLc2 will mir nicht so recht gefallen.  

 

 

 

 

Hier wird ein wahres Feuerwerk an aktiven Opfern abgebrannt. Leider sind auch zwei dabei, die mit Schlag oder Schach behaftet sind – aber immerhin. Keiner denkt beim Anblick der Stellung an ein Matt auf d7 mit dem weißen Läufer, eher schon an die „Nutzung“ der weißen 0-0, aber die ist nur Schein. Die Zugabfolge zu finden, ist recht schwierig: 1.Lc5! (2.b3#) dc5  2.Se4 (3.S:c5#) fe4  3.D:e3 (4.Da3,Db3#) S:e3  4.Ke2 (5.Ta1#) Sc2  5.Ta1+ S:a1  6.Sd5 (7.Sc3#) ed5  7.Ld7#

Hier haben sicherlich Autor und Computer Schweiß gelassen.

 

 

Noch einmal zwei Varianten, aber diesmal im Zugzwang durch „Freischalten“ schwarzer Bauern, was geradezu einfach wirkt – besonders im Vergleich zum 2.Preis. Immer verschwinden beide Springer vom Brett: 1.Sf6! ef6/gf6  2.Sd6/Tg8 f5  3.Sc4/Sb6 bc4/ab6  4.L:c4/Ta8#.

Leider ist nicht zu übersehen, dass auch immer ein weißer Linienstein nutzlos auf dem Brett verbleibt, was natürlich ein Mangel ist.

 

 

Sehr wuchtiges Stück. Interessant und deshalb erwähnenswert ist hier die notwendige Räumung des Drohmattfeldes c6 und natürlich das Pendel zur Beseitigung des Bauern auf f6 durch Königs-Beschäftigung (mit Switchback beider Akteure). Im Schlüssel ist der richtige weiße Turm zu opfern: 1.T6c3! (2.Te3#) bc3  2.T:c3 (3.Te3#) f1S  3.Lf4+ K:f6  4.Lg5+ Ke5  5.Sd4 (6.Sc6#) K:d4  6.Lf6# mit Mustermatt. Leider bleibt bei der Nebenvariante nach 2. – Sg3  mit 6.Tc3# der weiße Läufer auf g5 als Nachtwächter auf dem Brett.

 

 

 

Ein zusätzliches aktives Opfer im Zugzwang – wohl nur eine Fingerübung:

1.Tf5! gf5  2.Sb3 f4  3.Sc5 dc5  4.d6 c4  5.Sd5 c3  6.Se3 fe3  7.f4#.

 

Dieter Müller, Internationaler Schiedsrichter Muellerhaupt@aol.com 

 Oelsnitz, den 10.06.2013